„Cock’s bones! Now again I stand, the jolliest bachelor i’ th’ land!” So soll Heinrich VIII. einst bei der Enthauptung seiner zweiten Frau Anne Boleyn ausgerufen haben – Hähnchenknochen, hier stehe ich wieder, der fröhlichste Junggeselle im Land! Zartbesaitet war er nun wirklich nicht, jener englische König aus dem 16. Jahrhundert, der schließlich auch noch die fünfte seiner insgesamt sechs Gattinnen hinrichten ließ … Das mittelenglische Wort bachelor stammt wohl aus dem Altfranzösischen und stand für einen jungen Knappen, der noch auf seine Ritterehren warten musste. Vielleicht ist die Wurzel das lateinische baca (= Stab), weil solche Frischlinge noch einen Stecken statt eines Schwertes trugen. Damit wäre das Wort verwandt mit der Bazille, wie man stäbchenförmige Bakterien nennt. Aber auch mit der baguette, jener Weißbrotstange, ohne die in Frankreich kein Essen über den Tisch geht.
Wenn aber bei bachelor die Idee eines jungen Mannes an der Schwelle seiner Entwicklung mitschwingt, so versteht sich auch die Bedeutung erster akademischer Grad, unter der wir das Wort heute benutzen. Abgefärbt hat wohl zudem der Begriff Baccalaureus, der zum Beispiel auch in französisch baccalauréat oder kurz bac (= Abitur) steckt, und entweder etwas mit bacca lauri (= Lorbeerbeere) zu tun hat und damit dem Lorbeer als Ehrenzeichen, oder einfach eine latinisierte Form von bachelor ist.
Wie auch immer: Bei einer weltweit zusammenwachsenden Wissenschaft und der notwendigen Vergleichbarkeit der Abschlüsse geht es in Ordnung, wenn man heute vom Bachelor spricht, den die Studenten als erste akademische Stufe erklimmen. Ist allerdings der Junggeselle gemeint, so sollte man das auf Deutsch auch genau so sagen – wir haben ein schönes Wort dafür. Als sich einer der heiratswütigen Landwirte in jener unsäglichen TV-Serie „Bauer sucht Frau“ als Bachelor bezeichnete, da fiel einem nur noch der Bachel ein – im Schwabenland auch Sembel oder Dubbel genannt.
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