Aber wie auch immer. Die große Resonanz auf unsere kleine Rubrik freut uns weiterhin sehr, und wir danken dafür. Wir bitten nur um Geduld, wenn sich die Reaktion verzögert, und um Nachsicht, wenn manches Schreiben ganz ohne Reaktion bleibt. Aber damit auch einmal dokumentiert wird, wie Sprachphänomene unsere Leser umtreiben und antreiben, drucken wir hier einen solchen hübsch-hintersinnigen Brief ab:
"Ob's rangelet, ob's schneielet, dia Baura führet Mist, se hocket auf da Waga nauf und schreiet hot und wischt...So sangen wir als Kinder. Die Bauern führen auch heute noch Mist. Doch das Getreide führen sie nicht mehr ein, sondern fahren es vom Acker direkt zum Lagerhaus, allerdings nicht mehr mit dem Fuhrwerk, sondern mit dem Gummiwagen. Der ist nicht aus Gummi, sondern nur das Fahrwerk, wie beim Flugzeug. Aber mit dem führen wir dann Kolonialwaren ein.
Um ein Auto fahren zu dürfen, braucht man einen Führerschein. Den verliert man aber wieder, wenn man eine rote Ampel und dazu noch einen Fußgänger überfährt, sofern einen die Polizei als Täter überführt. Die Ampel steht dann meistens noch, der Tote aber wird in die Leichenhalle überführt oder übergeführt.
Wer trägt nun die größere Verantwortung, wenn Fahrgäste mit ihnen fahren, der Lokomotivführer, der Flugzeugführer oder der Busfahrer? Sie führen doch alle drei ein Fahrzeug, was man vom Zugführer im Zug ebenso wenig behaupten kann wie von dem in der Kompanie.
Und führt der Stadtführer etwa eine Stadt? Wenn der zwar gut führt, sich aber nicht ordentlich aufführt, wird er wegen schlechter Führung entlassen.
Und wer fährt nun eigentlich, wenn ich mit dem Taxi in die Stadt fahre, ich oder der Taxifahrer?
Sollten Sie auch darauf abfahren, dürfen Sie gerne fortfahren, und Sie müssen dazu nicht einmal fort fahren.
Mit freundlichen Grüßen,
Erich Merz, Ehingen"
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