Wer mit 100 Stundenkilometern durch eine Ortschaft donnert, verstößt gegen die Straßenverkehrsordnung. Klar. Aber damit nicht genug: Er verstößt auch gegen die Regeln der deutschen Sprache. Es gibt zwar den Stundenplan und den Stundenzeiger , das Stundenbuch , das Gebete für bestimmte Tageszeiten enthält, und das Stundenhotel , auf das wir hier nicht näher eingehen wollen. Aber die Bezeichnung Stundenkilometer ist nicht korrekt, sondern allenfalls umgangssprachlich.
Denn laut mathematisch-physikalischen Kriterien würde es sich bei Stundenkilometern um ein Produkt handeln, also Kilometer mal Stunde – und das ist unsinnig. Geschwindigkeit wird vielmehr in Weg pro Zeit gemessen. Die richtige Formulierung heißt also Kilometer in der Stunde , Kilometer pro Stunde oder abgekürzt km/h , und dann unbedingt mit Schrägstrich.
Stellt nun jemand fest, 100 Stundenkilometer seien innerorts eine sehr schnelle Geschwindigkeit , so hat er gleich noch einen zweiten, nicht minder verbreiteten Fehler gemacht. Denn Geschwindigkeiten können hoch oder niedrig sein, aber nicht langsam oder schnell.
Ähnlich liegt der Fall bei Preisen, die nicht teuer oder billig sind, sondern ebenfalls hoch und niedrig. Und schließlich bei Temperaturen. Gerade gestern hieß es, am Wochenende sei mit kälterem Wetter zu rechnen. Wer hier von kälteren Temperaturen spricht, liegt wieder falsch. Auch Temperaturen sind nur hoch oder niedrig, nicht warm oder kalt.
Wenn sie jedoch zu niedrig sind, so bleibt nur eines: ab in den Süden. Aber bitte aufpassen: auf Schweizer Autobahnen nicht schneller als 120 km/h!
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