"Der Sportlehrer brachte seine Schüler auf Trapp".
"Frau Maier hielt ihren Gatten ganz schön auf Trapp".
"Die Soldaten setzen sich in Trapp".
Drei Sätze, drei Fehler: Trapp ist jeweils falsch, es muss Trab heißen. Denn gemeint ist bei solchen Redensarten der Trab, also die mittelschnelle Gangart von Tieren, vor allem Pferden, zwischen Schritt und Galopp.
Aber warum wird das so häufig falsch geschrieben? Es gibt einige Wörter, die hier wohl in die falsche Richtung denken lassen: Mit pp schreibt man die Trappe, einen bei uns selten gewordenen Großvogel, der übrigens auch im Wappenschild jenes österreichischen Adelshauses auftaucht, aus dem die berühmte singende Trapp-Familie kam.
Ebenfalls so geschrieben werden die Trappisten, jene zu Stillschweigen verpflichteten Mönche, deren Orden einst im französischen La Trappe gegründet wurde.
Ein doppeltes p haben zudem die Trapper aus dem Wilden Westen, deren Name vom englischen Wort trap = Falle, Wurfmaschine herrührt, das auch in der Bezeichnung für die Sportart Trapschießen steckt.
Dass Gottfried August Bürgers immerhin schon über 200 Jahre alte schaurig-schöne Ballade von der armen Lenore nachwirkt, möchte man weniger annehmen, obwohl es dort lautmalerisch heißt: "Und außen, horch, ging’s trapp, trapp, trapp, und klirrend stieg ein Reiter ab…". Da drängt sich eher das bekannte Kinderlied auf: "Mit den Händchen klapp, klapp, klapp, mit den Füßchen trapp, trapp, trapp…".
Und nicht zu vergessen: Trappen bedeutet in manchen Gegenden mit kurzen und lauten Schritten gehen.
Letztlich könnte der Fehler aber auch mit der süddeutschen Eigenart zusammenhängen, das a in einem Wort wie Trab, das im Standarddeutschen lang sein muss, kurz auszusprechen und damit den Konsonanten am Schluss automatisch zu härten – also vom stimmhaften b zum stimmlosen p. Aus dem langen -ab wird so ein kurzes -app – und dann schreiben es die Leute auch so.
Ein ähnliches Phänomen haben wir bei Spaß, das im Süden – gegen die Regel – ebenfalls kurz gesprochen wird und dann zu der falschen Schreibweise Spass mit ss führt, die seit der Rechtschreibreform bei Wörtern mit langem Vokal ja nicht mehr erlaubt ist.
Aber wie auch immer: An der richtigen Form Trab führt nichts vorbei. Und man ist auch gut beraten, sich daran zu halten: Sonst heißt es womöglich, man sei in Rechtschreibung nicht auf Trab.
Freitag, 6. Februar 2009
Warum man bei Trab auf Trab sein muss
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