Dieser Tage kommt einem unwillkürlich immer wieder ein ebenso uralter wie blöder Witz in den Sinn: Was heißt Kuhstall auf Arabisch? – Mu(h)barak.
Um Himmels willen, werden Sie sagen, seit wann begibt man sich hier auf Kalauer-Niveau! Keine Angst, in diesem Fall hat der Schwachsinn Methode. Wollten wir doch schon immer mal der Frage nachgehen, woher eigentlich das Wort Kalauer kommt.
Genau belegen lässt sich die Herkunft des Ausdrucks für einen auf einem Wortspiel beruhenden, meist nicht besonders geistreichen, aber mitunter gerade deswegen schon wieder als skurril geltenden Witz leider nicht.
Aber es gibt diverse Annäherungen: Französisch calembour heißt Wortspiel oder fauler Witz. Zum einen soll das auf den kleinen Ort Calembourg beim lothringischen Diedenhofen, heute Thionville, zurückgehen, wobei die weiteren Bezüge im Dunkeln bleiben.
Zum anderen – und diese Erklärung ist irgendwie charmanter – könnte es an einen deutschen Botschafter in Paris zu Zeiten von Louis XV. namens Calemberg erinnern, dessen Französisch so abenteuerlich schlecht war, dass es immer wieder zu albernen Missdeutungen einlud. Schließlich wird auch erwogen, dass der Begriff – in Anlehnung an das französische calembour – mit dem Ort Calau bei Cottbus in der Lausitz zu tun hat. So hatte das satirische Wochenblatt „Kladderadatsch“, das zwischen 1848 und 1944 erschien, die mit Possen gespickte Rubrik "Aus Kalau wird berichtet…", in der unter anderem die Rückständigkeit der Provinzler veräppelt wurde. Mit Langzeitwirkung – denn wie ein Blick ins Internet beweist, können die armen Calauer darüber bis heute nicht lachen.
Damit wollen wir es bewenden lassen. Aber wenn wir schon mit einem Kalauer begonnen haben, so soll auch einer am Schluss stehen: Wie sagte einst der gute, alte Peter Frankenfeld in einer seiner Steinzeit-Quiz-Sendungen: "Von mir bekommen Sie keinen Kalauer zu hören, da können Sie lauern, bis Sie kahl sind."
Pardon!
Freitag, 4. Februar 2011
Von Kairo nach Kalau
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