Haben Sie sich auch schon mal gewundert, dass irgendjemand König heißt, dessen Vorfahren nicht gerade aus der Oberschicht stammen? Oder dass jemand auf den Namen Papst hört, dessen Familie seit Jahrhunderten evangelisch ist? Weil aus Leserkreisen nach dieser Kluft zwischen Schein und Sein gefragt wird, wollen wir hier einmal näher hinschauen.
Die Abhandlungen über unsere Familiennamen füllen dicke Bände - kein Wunder bei diesem anregenden, aber auch sehr komplexen Stoff. In unserem Fall ist die Sache allerdings ziemlich klar. Solche vornehm klingenden, aber durch nichts gedeckten Namen wie König oder Herzog, Papst oder Abt gehen meist auf frühe Übernamen zurück. Gab sich jemand besonders fromm, so wurde er vielleicht von anderen als Bischof veräppelt. War jemand Taglöhner in fürstlichen Diensten, so wurde er womöglich spöttisch Fürst gerufen. Fiel jemand immer durch sein vornehmes Gehabe auf, so hängte man ihm eventuell den Spitznamen Graf an. Solche Übernamen bürgerten sich ein, fanden Eingang in offizielle Verzeichnisse und wurden von den Nachfahren als Familiennamen letztlich auch akzeptiert - und wenn es nur war, um sich von sehr häufigen Namen wie Müller oder Meier, Schneider oder Schmied abzusetzen.
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