Der Blick in den Duden lässt keinen Zweifel: Silvester ist die einzig richtige Form.
Bei der Gregorianischen Kalenderreform von 1582 wurde der letzte Tag des Jahres auf den 31. Dezember gelegt, den Todestag des heiligen Silvester I. im Jahr 335, und diesen Papst schreibt man bei uns mit i.
Das Grundwort des Namens Silvester, den übrigens zwischen 999 und 1111 noch drei weitere Päpste und Gegenpäpste trugen, ist das lateinische silva = Wald, und davon abgeleitet wurde silvestris = der Waldbewohner. Weil es aber schon immer – vor allem zur Zeit der Humanisten um 1500 – als besonders gelehrt galt, y statt i zu schreiben, bürgerte sich auch die Schreibweise Sylvester ein. Ähnlich liegt der Fall bei Silvia /Sylvia oder Silvana/Sylvana.
Da in anderen Sprachen, zum Beispiel im Englischen sowie im Französischen, zudem ähnliche Prozesse abliefen, haben wir heute ein buntes Durcheinander von i und y quer durch Vor- und Familiennamen: Als großer US-Diskuswerfer aus der Zeit um 1970 blieb Jay Silvester in Erinnerung, während Sylvester Stallone – auch aus den USA – vor allem als US-Film-Rambo bekannt wurde, Sylvester Groth ist derzeit als markanter deutscher Schauspieler gut im Geschäft, der französische Fußballspieler Mikael Silvestre wiederum spielt gerade bei Werder Bremen.
Und zwei Beispiele für Sylvester mit verschiedenen Vorzeichen: Der österreichische Agrarpolitiker Hans Sylvester kam 1939 im KZ Dachau um, sein Landsmann Sylvester Stadler dagegen befehligte jenes SS-Regiment, das für das berüchtigte Massaker von Oradour-sur-Glane in Südfrankreich verantwortlich war…
Aber noch einmal klar gesagt: Die Silvesterparty und die Silvesterknallerei, der Silvesterkarpfen und der Silvesterscherz schreiben sich mit i. Natürlich steht das i dann auch in jener alten Bauernregel, die einem hier in den Sinn kommt:
"Windstill muss Silvester sein, soll der nächste Wein gedeih'n."Wenn dieser Wein allerdings ein Silvaner ist, so haben wir dasselbe Problem wie bei Silvester/Sylvester: Denn die alte Rebsorte wird zwar meist als Silvaner bezeichnet, aber auch die Form Sylvaner ist durchaus gebräuchlich. Hier hat keiner die Wahrheit gepachtet, die doch angeblich im Wein liegt.
In seinem Wahrheitsgehalt kaum angreifbar ist dagegen der Spruch:
"Wenn es Silvester schneit, ist Neujahr nicht weit."Heuer stehen die Chancen besonders gut.
Darauf ein Glas Sylvanersekt!
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