Wie unlängst schon erwähnt, soll es hier in losen Abständen um Zeichensetzung gehen. Und das nicht von ungefähr: Vor allem mit dem Komma scheinen immer mehr Leute auf dem Kriegsfuß zu stehen. Wie Streugut werden die Beistriche über die Texte verteilt, ob es sinnvoll ist oder nicht. Das mag an einer zunehmenden, nicht zuletzt durch die E-Mail-Flut bedingten Lässigkeit beim Abfassen von Texten liegen. Aber auch die Rechtschreibreform hat durch das Vor- und Zurückrudern in dieser Sache mehr geschadet als genützt, sodass selbst klarste Regeln missachtet werden.
Schauen wir uns eine solche klare Regel kurz an: Hat man einen Hauptsatz und einen Nebensatz mit Prädikat, also einer Satzaussage mit flektiertem (gebeugtem) Verb, so wird prinzipiell ein Komma gesetzt. Dabei ist es unerheblich, um welche Art von Nebensatz es sich handelt.
Hier einige aktuelle Beispiele: „Die Lage in Stuttgart bleibt sehr angespannt, (!) obwohl mit Heiner Geißler nun ein Schlichter bereitsteht. Der CDU-Politiker, (!) der schon oft in solchen Fällen angefragt wurde, gilt als erfahrener Vermittler. Die Grünen verlangen weiterhin, (!) dass die Bauarbeiten eingestellt werden. Regierungschef Mappus erklärte dagegen, (!) ein Stopp komme für ihn nicht infrage. Für das Wochenende sind neue Demonstrationen angekündigt, (!) während deren es wieder zu Konfrontationen kommen könnte.“ Alle diese Kommas sind unerlässlich.
Zugegeben: Das Thema ist hiermit nicht umfassend abgehandelt. Nachschlagewerke ergehen sich bei solchen Fragen gerne in seitenlangen Erklärungen, wobei auch die Terminologie stark schwankt. Aber erstens ist die Sachlage klar, und zweitens könnte es schon wieder verwirrend sein, (!) wenn man zu sehr auf grammatikalische Spitzfindigkeiten abhebt – auch ein Nebensatz, der nicht ohne Komma angehängt werden darf.
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