Heiß genug war es in den letzten Wochen. Und heute beginnen auch noch die Hundstage, an denen man eigentlich die heißeste Zeit des Jahres erwartet.
Aber was hat das eigentlich mit Hunden zu tun? Genau genommen geht es nur um einen Hund, um den Großen Hund, ein Sternbild rund um seinen Hauptstern Sirius, der zur Zeit der alten Römer nach dem 23. Juli am Himmel auftauchte. Bis zur Sichtbarkeit des ganzen Sternbildes vergingen dann rund 30 Tage – die dies caniculares, deutsch: Hundstage.
Zwar hat sich das alles seit Caesar durch die Kreiselbewegung der Erdachse um rund einen Monat verschoben, aber es blieb bei der Sprachregelung. Gegen Ende Juli setzt die Hundehitze ein.
Hunde können sich eh nicht wehren. Kein Tier taucht in so vielen Redensarten auf wie der Hund.
Aber von wegen treuester Freund des Menschen! Zumindest sprachlich kommen unsere Wauwaus, Fiffis, Struppis, Tölen etc. eher negativ weg. Da geht man vor die Hunde oder kommt auf den Hund, Hunde liegen irgendwo begraben oder müssen zum Jagen getragen werden, sie bellen mit dem Schwanz, scheißen ins Feuerzeug oder aber – der Gipfel des Absurden – sie werden in der Pfanne verrückt.
Zumindest diese Redensart sei kurz erklärt: Bei dem Ausdruck für grenzenloses Erstaunen handelt es sich wahrscheinlich um die Anspielung auf einen Till-Eulenspiegel-Schwank. Da fasst der notorische Schalk die Aufforderung eines Braumeisters, Hopfen zu sieden, bewusst falsch auf und wirft dessen Hund namens Hopf in die Siedepfanne...
Aber damit nicht genug: Es gibt den bunten, dicken, krummen, feigen Hund. Und es gibt den armen Hund. Da schwingt allerdings auch Mitleid mit. So sind etwa alle jene Leute, die jetzt den ganzen August durch schaffen müssen, arme Hunde.
Dann aber ist im Umkehrschluss der Schreiber dieser Zeilen ein reicher Hund. Wie jedes Jahr wird – wenn schon unsere Schulen schließen – auch diese Kolumne für einige Wochen eingestellt. Jetzt darf nur kein Sauwetter sein.
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