Na also, war ja klar. Nachdem man das Spiel des VfB Stuttgart gegen den FC Barcelona schon im Vorfeld überall als "Mission: Impossible" abgestempelt hatte, konnte es ja nur schief gehen. Was im englischen Titel jenes US-Thrillers von 1996 anklang, ist jetzt den armen Schwaben passiert: Die mission (die Mission, der Auftrag) war in der Tat impossible (unmöglich, nicht ausführbar).
Dieses impossible bringt uns nun allerdings zu einem ganz anderen Thema: In vielen Fremdwörtern steht die ursprünglich lateinische Vorsilbe in für das Gegenteil: diszipliniert - indiszipliniert, diskret - indiskret, human - inhuman, konsequent - inkonsequent, offiziell - inoffiziell.
Manchmal wird allerdings aus dem in ein im, was wiederum einigen Zeitgenossen nicht klar zu sein scheint. So finden sich zum Beispiel beim Googeln im Internet auf deutschen Seiten zwar über 88 000 richtige Einträge für impotent, aber immerhin knapp 6000-mal ist auch die falsche Version inpotent vertreten. Man kann halt auch beim Schreiben schwächeln.
Nun steht das Paar potent - impotent nicht allein da. Perfekt - Imperfekt sowie praktikabel - impraktikabel verhalten sich gleich. Aber auch bei mobil - immobil oder materiell - immateriell haben wir dieses Phänomen.
Es sind zudem nicht nur die Wörter, die das Gegenteil ausdrücken, bei denen aus dem in ein im wird, sondern dieser Wechsel tritt auch ein, wenn die ebenfalls ursprünglich lateinische Vorsilbe in für ein steht: Es heißt zwar Invasion (Einmarsch) und Injektion (Einspritzung), aber immigrieren (einwandern), imponieren (Eindruck machen), Immatrikulation (Einschreibung) und Import (Einfuhr).
So zeichnet sich eine Regel ab: Vor m und p wird aus dem in ein im.
Der Blick auf unsere Nachbarsprachen, woher viele dieser Fremdwörter stammen, zeigt übrigens genau dieses Bild. Im Englischen heißt es zwar discreet - indiscreet und im Französischen discret - indiscret. Aber demgegenüber stehen englisch potent - impotent sowie französisch puissant - impuissant. Und auch bei to import und importer oder to immigrate und immigrer - englisch bzw. französisch für einführen und einwandern - haben wir das gleiche Spiel.
Man könnte sogar weitermachen mit ähnlichen Ausnahmen: Die Wörter illegal (eigentlich in-legal) und irrational (eigentlich in-rational) zeigen, dass das in vor l zu il wird und das in vor r zu ir... Doch genug der Kniffligkeiten.
Ein Hinweis muss allerdings noch sein: Meinen Sie auch, dass es Imbus-Schlüssel heißt? Wenn ja, dann liegen sie ebenso falsch wie Zigtausende Deutsche. Es heißt Inbus-Schlüssel. Der Name für das gebogene Schraubinstrument ist die Abkürzung von Innensechskantschlüssel der Firma Bauer und Schaurte.
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