Jetzt steht es schon wieder in der Zeitung, allerdings als Titel eines neuen Films von Detlev Buck, der am 15. Dezember in den Kinos anläuft.
Detlev Buck? Ah ja, der hat doch "Karniggels" gemacht und "Männerpension". Aber wie hießen noch mal seine anderen Filme? Schnell auf Wikipedia gegoogelt, und da steht dann ein Satz, den man – so viel Ehrlichkeit muss sein – schlichtweg nicht kapiert: "Buck hat in seinen Filmen oft auch Cameo-Auftritte". Aha.
Weil Bildungslücken dazu da sind, geschlossen zu werden, schaut man halt nach: Ein Cameo-Auftritt oder nur Cameo ist das kurze Auftauchen eines Prominenten in einem Film. Das kann der Regisseur selbst sein, der – wie es einst Alfred Hitchcock mit Vorliebe tat – eine Mini-Szene mit sich selbst in seinen Film einbaut. Oder ein bekannter Politiker spielt einen Augenblick mit. So hatte Gerhard Schröder – damals noch Ministerpräsident von Niedersachsen – bei Dieter Wedels TV-Saga "Der große Bellheim" einen kleinen Gastauftritt in seiner echten Funktion.
Natürlich will der Liebhaber wortgeschichtlicher Hintergründe nun auch noch wissen, woher dieses Cameo stammt. Entlehnt haben wir es – bei dem Primat der US-Filmindustrie kein Wunder – aus dem amerikanischen Englisch. Seine nicht näher definierbaren Wurzeln reichen aber bis in uralte Sprachen zurück – über das Italienische und das Lateinische wohl bis zum Altpersischen. Wir Deutsche sagen und schreiben Kamee und meinen damit einen Edelstein mit einer erhaben geschnittenen figürlichen Darstellung. In der Antike waren das neben Göttern vor allem die Köpfe von Herrschern. Weil deren Bekanntheitsgrad sehr hoch war, wusste jeder sofort, wer auf der Kamee abgebildet war – und daher stammt die heutige übertragene Bedeutung.
Das Gegenteil der Kamee ist übrigens die Gemme. Bei ihr ragt das Motiv nicht konvex hervor, sondern ist konkav in den Schmuckstein graviert.
Und apropos konkav und konvex: Weil diese beiden Begriffe so oft verwechselt werden, hier ein alter Spruch:
"War das Mädchen brav, so ist sein Bauch konkav. Ist sein Bauch konvex, dann hatte es wohl Sex."Das ist zwar – zugegeben – etwas frivol. Aber man weiß ja nie, wann man rubbeldiekatz mal eine solche Eselsbrücke braucht.